
Vierzehn der 50 Vereinsmitglieder besuchten Ende Mai die 17. GV im Rössli. Der geschäftliche Teil war rasch abgearbeitet und es stellte sich die Frage, wie der fast volljährige Verein in die Zukunft gehen will.
Der Verein wurde ursprünglich gegründet, um gute Ideen auf die politische Agenda zu setzen und diesen zur Umsetzung zu verhelfen. Einige der vor bald 18 Jahren von Los!Ruswil formulierten «Visionen 2030» können frühzeitig als realisiert abgehakt werden. Beziehungsweise, sie wurden an neue Verantwortungsträger weitergegeben. So zum Beispiel der «Rusmeler Märt». Er ist nach wie vor ein wertvoller monatlicher Treffpunkt. Und der ursprünglich durch Los!Ruswil initiierte Ruswiler-Anerkennungs-Preis wurde just vor wenigen Wochen an eine weitere Ruswiler Persönlichkeit vergeben. Besonders erfreut nahmen die Vereinsverantwortlichen zudem zur Kenntnis, dass im Jahr 2024 zum ersten Mal ein überparteiliches Wahlpodium zu den Gemeinderatswahlen von den Ortsparteien selbst organisiert wurde. Auch diese Idee wurde ursprünglich von Los!Ruswil initiiert.
Einige Mitinitianten von Los!Ruswil sind in der Zwischenzeit von Mittvierzigern zu kommenden Pensionären gealtert. Wie in vielen Vereinen hängt das Weiterbestehen vom Engagement des Vorstandes ab. Präsident Peter Erni, Kassier Stefan Bigler und Aktuarin Renate Mueller waren über die Vorstandsarbeit hinaus engagiert, wollen jetzt kürzer treten und stellten ihre Ämter zur Verfügung. Der Nachwuchs jedoch fehlt.
So gilt es, fünf Jahre vor dem avisierten 2030 ein Fazit zu ziehen. Die Idee des Vereins wird als weitgehend erreicht beurteilt. Zufrieden und auch stolz über das in den letzten Jahren Erreichte wurde der parteipolitisch unabhängige Ruswiler Verein kurz vor Erreichen der Volljährigkeit am 13. Juni 2025 aufgelöst. Das kleine, verbleibende Vereinsvermögen wird gemäss GV-Beschluss hälftig an zwei andere, sich um die Zukunft Ruswil kümmernde Vereine weitergegeben: das Chenderhüeti Ruswil sowie die Genossenschaft Baukultur.
Nun sind andere Akteure aufgerufen, «Los!Ruswil!» zu sagen. Und somit bei Bedarf neue Initiativen zu starten, damit die Gemeinde Ruswil sich weiterbewegt und attraktiv bleibt. Mit Los!Ruswil verschwindet ein unabhängiger Verein auf der politischen Landkarte der Gemeinde. Ob dessen Auflösung andere, sich für eine unabhängige Politik stark machende Personen motivieren wird, aktiv ins politische Geschehen einzugreifen, wird sich zeigen.