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Erfreulicher Rechnungsabschluss 2020
Gemeindeversammlung
Ein erfreulicher Tag für den Gemeinderat Cornel Erni, Ressort Finanzen, der kurz vor seinem Amtsaustritt der Versammlung einen weiteren erfolgreichen Jahresabschluss präsentieren konnte. Der Abschluss wurde nach HRM2 gemacht, somit konnten die Zahlen wiederum mit denen des Vorjahres verglichen werden.
Willi Rölli
02. Juni 2021
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An der Gemeindeversammlung vom letzten Donnerstag verabschiedete Gemeindepräsident Beat Fischer (links aussen) Andrea Z`Rotz-Kurmann und Josef Doppmann. Foto Willi Rölli
Für die Grosswanger Gemeindeversammlung vom letzten Donnerstag lag eine lange Traktandenliste vor. Zügig konnte diese abgearbeitet werden. Die Teilnehmenden waren durchwegs mit den Anträgen des Gemeinderates einverstanden. Noch selten habe er einen solch grossen Berg Akten zu einer Gemeindeversammlung mitgenommen, meinte Gemeindepräsident Beat Fischer, der 61 stimmberechtigte Grosswangerinnen und Grosswanger in der Meilihalle begrüssen konnte. Cornel Erni, Gemeinderat Ressort Finanzen präsentierte an diesem Abend zum letzten Mal den Rechnungsabschluss der Gemeinde. Er hat auf den 31. Mai 2020 seine Demission eingereicht.
Kosteneinsparungen und höhere Steuererträge
Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 1,097 Millionen Franken ab. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von 93376 Franken, ein um nahezu 1,2 Millionen Franken besseres Ergebnis. Eine strikte Ausgabenkontrolle und deutlich höhere Steuererträge in der Höhe von 767262 Franken leisteten den grössten Beitrag zu diesem guten Ergebnis. Höhere Steuererträge gab es bei den Steuern früherer Jahre, rund 481000 Franken, bei den Steuern des laufenden Jahres, 238670 Franken und bei den Sondersteuern 112363 Franken. In den meisten Aufgabenbereichen konnten zudem Minderaufwände präsentiert werden. Das Eigenkapital der Gemeinde erhöht sich um 591800 Franken auf 19,635 Millionen Franken. Der Gemeinderat rät, trotz des gestiegenen Eigenkapitals weiterhin sorgsam mit den finanziellen Mitteln umzugehen.
Investitionsrechnung
Die Nettoinvestitionszunahme betrug 1,347 Millionen Franken. Hier ergab sich im Zusammenhang mit der Sanierung der Schiessanlage Feldgass eine Kreditüberschreitung von 117 580 Franken. Bewilligt waren von der Gemeindeversammlung 445 000 Franken für eine minimale, vom Kanton bewilligte Sanierung. Der Gemeinderat hat nachträglich in Eigenkompetenz die Sanierung auf die erweiterten Varianten angepasst, und nahm damit die Mehrkosten von 40 000 Franken in Kauf. Die weiteren Mehrkosten entstanden durch Unvorhergesehenes und zusätzliche Altlasten. Zu diesem Vorgehen des Gemeinderates brachte die Präsidentin der Rechnungskommission, Bea Bützberger-Wicki, die Rüge an, dass der Gemeinderat bei diesem Geschäft bewusst gegen den Entscheid der Gemeindeversammlung gehandelt habe. Die Rechnungskommission verlangt hier eine Verbesserung des internen Kontrollsystems.
Nachtragskredite bewilligt Sonderkredite abgerechnet
Die zwei beantragten Nachtragskredite, der eine, 43 000 Franken für die Eröffnung einer zusätzlichen Abteilung an der Jahrgangsstufe P5 für das Schuljahr 2021/2022, damit die Klassenbestände eingehalten werden können, wurden von der Versammlung bewilligt. Mit dem zweiten Nachtragskredit, 115 000 Franken, wird die Anschaffung einer neuen Brandschutzausrüstung für die Feuerwehr bewilligt. Die aktuelle, nun 15-jährige Ausrüstung entspricht nicht mehr dem aktuellen Sicherheitsstandart und soll ersetzt werden.
Die Abrechnungen der fünf Sonderkredite: für den Neubau Fussballplatz, der Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeug, Neubau Rotbrücke, der Sanierung der Feldstrasse Kreisel bis Winkel und der Sanierung Feldstrasse Winkel bis Huben, konnten mit Kreditunterschreitungen von insgesamt über 350 000 Franken abgerechnet werden.
Reglement zur Abgabe von Betreuungsgutscheinen
Grosswangen ist eine familenfreundliche Gemeinde und legt grossen Wert auf eine gute Wohnqualität und zeitgemässe Angebote. Der Wunsch nach einer familienergänzenden Kinderbetreuung hat in den letzten Jahren zusammen mit dem gesellschaftlichen Wandel zugenommen. Betreuungsgutscheine schaffen optimale Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und so bleiben Fachkräfte der Wirtschaft erhalten. Der Gemeinderat hat nun ein Reglement für die Abgabe von Betreuungsgutscheinen erstellt, worin die Grundlagen für die Berechtigung dieser Gutscheine geregelt ist. Der Gemeinderat hat eine Verordnung zum Reglement erstellt, in welchem die Details für die Abgabe der Gutscheine geregelt ist. Nach dem Ja der Versammlung treten nun das Reglement und Verordnung auf den 1. Juli 2021 in Kraft.
Wahlen und Verabschiedungen
Im zwölfköpfigen Urnenbüro haben Martin Kaufmann (SVP, 15 Jahre im Urnenbüro) und Yanick Minder (CVP, 1 Jahr Urnenbüro) ihre Demission eingereicht. An ihre Stelle wurden gewählt: Luzia Riechsteiner, Stettenbach (SVP) und Martin Lötscher, Pintenmatte (CVP). Als Urnenbüropräsidenten gewählt wurden Gemeindepräsident Beat Fischer und Gemeindeschreiber René Unternährer.
An der Versammlung verabschiedet wurden der Gemeinderat Josef Doppmann, Ressort Bau und die Präsidentin der Rechnungskommission Andrea Z`Rotz-Kurmann. Josef Doppmann war Gemeinderat seit 2008 und trat per 31 August 2020 zurück. Beat Fischer sagte in seinen Dankesworten: «Josef Doppmann ist ein Mann, der heute, Dank seinem Amt, Grosswangen bis in den letzten Winkel kenne. Manche Veränderung und viele Weiterentwicklungen hat er in seiner 12-jährigen Amtszeit in der Gemeinde aktiv mitgestaltet. Kompetent hat er sein vielfältiges Ressort, dem unter vielen anderen die Ortsplanung, dem Strassenbau, der Hochwasser Schutz und das Kanalisationswesen zugeteilt waren, geleitet. Daneben arbeitete Josef Doppmann als Gemeindevertreter in etlichen kommunalen, regionalen und kantonalen Verbänden und Institutionen mit. Seine engagierte und lösungsorientierte Mitarbeit im Rat wurde von allen sehr geschätzt, und seine Voten waren in seinem markanten Entlebucher Dialekt immer eine Bereicherung gewesen», so Beat Fischer.
Andrea Z`Rotz-Kurmann präsidierte die Rechnungskommission vom 1. November 2012 bis am 31. Oktober 2020. Auch sie wurde von Beat Fischer mit lobenden und dankenden Worten offiziell aus ihrem Amt verabschiedet. Sie habe ihr Amt sehr kompetent und pflichtbewusst ausgeübt und mit kritischen Augen die finanzielle Lage der Gemeinde mitverfolgt und auch geprüft. Die beiden Verabschiedeten haben den Blumenstrauss und den Briefumschlag und den grossen Applaus der Versammlung mehr als verdient.
Sanierung Hinterfeldstrasse mit Rad- und Gehweg
Orientiert wurde an der Versammlung über den Stand der Sanierung der Strasse übers Hinterfeld. Zusätzlich zur Sanierung soll entlang der Strasse ein Rad- und Gehweg erstellt werden. Diese Arbeiten seien dringend, um die Verkehrssicherheit auf dieser Strecke für alle Verkehrsteilnehmer zu verbessern. Wie Heinz Herzog, Ressort Bau sagte, sei die Planung für dieses Projekt abgeschlossen, was noch fehle seien die Verhandlungsabschlüsse mit den Landeigentümern. Der Gemeinderat hofft auf die Einsicht aller Bürger zu diesem Projekt und dass dieses möglichst bald umgesetzt werden könne.
Projekt Zukunft Betagtenzentrum Linde
Eine Studienkommission ist seit einiger Zeit daran, die zukünftigen Bedürfnisse des Betagtenzentrums Linde zu überprüfen. Dazu wurde im letzten Sommer im Wangerblättli eine Bedürfnisabklärung gemacht. Von 640 versandten Briefen kamen deren 161 Retour, mit ganz verschiedenen Wünschen und Anregungen. Anhand dieser Antworten wurden drei Szenarien geprüft: eine Reduktion der Bettenzahl auf 46, Bau von zusätzlichen Betten, oder der Ist-Zustand mit reduzierter Auslastung.
Zu Handen des Gemeinderates machte die Studienkommission folgende Empfehlungen: Aus wirtschaftlicher Sicht soll die heute vorhandene und bewilligte Bettenzahl beibehalten werden, die Anzahl Doppelzimmer von heute 9 auf 3 Zimmer reduziert werden, die Doppelzimmer in der geschützten Wohneinheit sollen aufgehoben werden, Anpassungen an der bestehenden Raumsituation im Büro, Empfang, Ruheraum Personal sowie die Ausführung der notwendigen Sanierungs- und Unterhaltsarbeiten. Im Budget wurde ein Kredit von 90000 Franken für einen Studienauftrag bewilligt. Auf den Studienauftrag wurde verzichtet, da der Umfang des Projektes klar abgesteckt ist und für die Erweiterung keine grossen Optionen bestehen. In einer Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Varianten eingehend diskutiert und geprüft und während der weiteren Planungsphase tauchten noch Punkte auf, die zusätzliche Beachtung benötigen. Die Nachfrage nach dem Angebot für Palliativ-Patienten und die Begleitung der Palliativ Patienten. Zwischen der Kommission, der Leitung des Betagtenzentrums Linde und dem Gemeinderat findet ein reger Austausch zu diesem Thema statt, damit eine optimale Lösung ins geplante Projekt einfliessen kann. Gegenwärtig laufen für das Projekt «Zukunft Linde» die ersten Arbeitsausschreibungen und im Herbst sollte mit den Arbeiten begonnen werden. Man hofft im Mai 2022 an der Gemeindeversammlung über den Antrag des Baukredites abstimmen zu können, damit dann anfangs 2023 die Realisierung des Projektes Zukunft Linde gestartet werden kann. Auf Grund der erstellten Flächen-Raumstudien liegt eine Grobkostenschätzung vor. Diese geht von zirka 3,4 Millionen Franken aus.
Es gilt mit dem bevorstehenden Erweiterungsbau optimale Bedingungen für die Zukunft des Betagtenzentrums Linde zu schaffen, und im Zentrum die Möglichkeit für eine zeitgemässe Pflege und einen angenehmen Aufenthalt für die betagte Bevölkerung zu geben.
