• News
    • Buttisholz
    • Grosswangen
    • Geiss
    • Hellbühl
    • Ruswil
    • Neuenkirch
    • Nottwil
    • Werthenstein
    • Wolhusen
    • Region
    • Kanton Luzern
    • Schweiz
  • Themen
    • Sommerserie 2024
    • digiROTtal
    • Bänkli-Check
    • Blaulicht
    • Sport
    • Politik
    • Kirche
    • Gesellschaft
    • Kultur
    • Hintergrund
    • Bildung
    • Firmen
  • Services
    • Mein Beitrag
    • Lesermeinung
    • Leserbilder
    • Bilderstrecken
    • Agenda
    • Archiv
    • Dossiers
    • Videos
    • Umfragen
    • Leserreisen
    • Gewinnspiele
  • Trauer
    • Traueranzeigen
    • Lebenslauf
    • Trauerdrucksachen
  • Inserate
    • Anzeiger vom Rottal
    • Kombi Amt Sursee
    • Kombi Luzerner Landzeitungen
  • Abonnement
    • Unsere Abos
    • Adressänderung
    • Ferienumleitung
  • Kontakt
    • Über uns
    • Kontaktformular
    • Redaktion
    • Verlag
    • Druckerei
    • Papeterie
    • Impressum
    • AGB
  • News
    • Buttisholz
    • Grosswangen
    • Geiss
    • Hellbühl
    • Ruswil
    • Neuenkirch
    • Nottwil
    • Werthenstein
    • Wolhusen
    • Region
    • Kanton Luzern
    • Schweiz
  • Themen
    • Sommerserie 2024
    • digiROTtal
    • Bänkli-Check
    • Blaulicht
    • Sport
    • Politik
    • Kirche
    • Gesellschaft
    • Kultur
    • Hintergrund
    • Bildung
    • Firmen
  • Services
    • Mein Beitrag
    • Lesermeinung
    • Leserbilder
    • Bilderstrecken
    • Agenda
    • Archiv
    • Dossiers
    • Videos
    • Umfragen
    • Leserreisen
    • Gewinnspiele
  • Trauer
    • Traueranzeigen
    • Lebenslauf
    • Trauerdrucksachen
  • Inserate
    • Anzeiger vom Rottal
    • Kombi Amt Sursee
    • Kombi Luzerner Landzeitungen
  • Abonnement
    • Unsere Abos
    • Adressänderung
    • Ferienumleitung
  • Kontakt
    • Über uns
    • Kontaktformular
    • Redaktion
    • Verlag
    • Druckerei
    • Papeterie
    • Impressum
    • AGB
Ruswil
Teilen Drucken

Der Weg zum "vrijwillige Molenar"

Menschen Vor knapp zwei Jahren ist Leendert Pieterse mit seiner Lebenspartnerin Barbara Scheiwiller auf die Insel Texel in Holland ausgewandert. Statt für feinfühlige Therapiearbeiten braucht er seine Hände heute, um eine massige Windmühle in Schuss zu halten.

Erwin Ottiger
17. August 2018
Leendert Pieterse: "Diese verflixten Knoten ..." Foto Erwin Ottiger
1/1
Leendert Pieterse: "Diese verflixten Knoten ..." Foto Erwin Ottiger

«Ich arbeite auf einer Kornmühle hier auf der Insel Texel, wo ich jetzt mit meiner Lebenspartnerin Barbara Scheiwiller wohne. Die Ausbildung, zusammen mit einem speziell geschulten Instruktor absolviere ich auf einer mir zugeteilten Kornmühle in Den Oever auf dem Festland. Diese Ausbildungsmühle heisst ‹de Hoop› und wurde 1654 n. Chr. erbaut.»

Diese Zeilen und sehr viel Spannendes erreichte die Redaktion auf unsere Anfrage, näheres über das heutige Leben des Ruswiler Physiotherapeuten Leender Pieterse mit holländischen Wurzeln zu erfahren.

 

Langgehegte Träume

Aber der Reihe nach: Von 1992 bis 2016 betrieb Leendert Pieterse mit Barbara Scheiwiller erfolgreich die Physiotherapie Scheiwiller & Pieterse in Ruswil. Was war vor gut zwei Jahren ausschlaggebend für die «Auswanderung» in das Heimatland? «Es wurde mir stets bewusster, dass ich meine körperliche Belastungsgrenze nach beinahe 40 Jahren in meinem Beruf langsam erreicht hatte. Zudem wurde es immer schwieriger, den Spagat zwischen meinem eigenen Berufsbild und -Ethik und den Entwicklungen im Gesundheitswesen aufrecht zu erhalten. Bei mir wuchs langsam die Erkenntnis, dass es an der Zeit war, unsere langgehegten Träume richtig nach vorne treten zu lassen und deren Realisation anzugehen. Klar: Es war keine einfache Entscheidung. Ehrlich gesagt, konnte ich mir nicht vorstellen, wie es mir ohne diesen Beruf ergehen würde. Trotzdem entschied ich mich für diesen Sprung ins kalte Wasser. Eine Entscheidungshilfe war sicherlich auch, dass wir in sehr kurzer Zeit die Praxis an eine junge Kollegin übergeben konnten und so schon mal nicht mehr so das Gefühl hatten, unsere Patienten völlig im Stich zu lassen.» 

 

Nach Hause kommen ist sehr spannend 

Eigentlich seien sie erst seit Anfang dieses Jahres so richtig in Holland am Ankommen und noch immer in der Phase des Entdeckens, betont der gebürtige Holländer. «Die ersten eineinhalb Jahre waren wir ständig zwischen der Schweiz und Holland am Pendeln, um alles Organisatorische zu erledigen. Das hat länger gedauert als erwartet. Für mich ist das ‹nach Hause kommen› sehr spannend, aber auch komisch. Es ist ein Gemisch von Heimatgefühl und dann aber auch ‹sich fremd fühlen›. 

Die ganze Organisation der Gesellschaft habe sich mit den neuen technologischen Errungenschaften verändert, sagt der 62-Jährige, aufgewachsen in Anna Paulowna (Noord-Holland). «Dies hat auch immer wieder für Barbara zu witzigen, für mich aber doch auch irritierenden Situationen geführt. Wie beispielsweise bei der Anmeldung auf der Gemeinde. Ich musste den gleichen, vielsprachigen und mehrseitigen Fragebogen ausfüllen, wie jeder, der vom Ausland einreist. Es spielte keine Rolle, dass ich hier geboren und aufgewachsen bin und 1981 die Ausbildung zum Physiotherapeuten in Haarlem abgeschlossen habe. Eine der ersten Frage war nach einer eventuell schon bestehenden Personalnummer (vergleichbar mit der AHV-Nummer in der Schweiz) die ich natürlich mit meiner früheren Nummer ausfüllte. Das war ein nicht mehr zu korrigierender Fehler, der zu einer Kette von Problemen führte. Da seit meiner Auswanderung in die Schweiz 1981 schon zweimal das Nummernsystem geändert wurde, war ich mit meiner alten Nummer natürlich nicht im Computer registriert. Das Problem: Ohne diese Personalnummer geht gar nichts mehr in dieser automatisierten Zeit! Keine endgültige Anmeldung, keine Kranken- oder Unfallversicherung und so weiter. Barbara hatte als Ausländerin diese Nummer schon am nächsten Tag und amüsierte sich köstlich!»

Das Paar wohnt heute auf der Insel Texel. Sie gehört zur Provinz Nord-Holland und liegt zirka 80 Kilometer nördlich von Amsterdam. Die Insel ist 23,7 Kilometer lang, 9,6 Kilometer breit, und der höchste Punkt liegt 15 Meter über dem Meer. Auf der Insel existiert eine vielfältige Landwirtschaft mit Ackerbau, Grasland, Wald und Naturschutzreservaten. In den sieben Dörfern und vier Weilern wohnen zirka 13 500 Einwohner, deren Existenz hauptsächlich durch den Tourismus ermöglicht wird. Laut Leendert Pieterse besuchen pro Jahr rund eine Million Feriengäste die Insel. 

 

Zufall hat mitgeholfen

In einem Zeitungsinserat in der «Texelse Courant» seien zur Verstärkung des bestehenden Teams neue freiwillige «Molenaars» gesucht worden, um die Windmühle hier auf der Insel in Betrieb halten zu können», beschreibt Leendert Pieterse den Anfang seines «Abenteuers». «Im Wissen um die frühere Bedeutung dieser Windmühlen für die Bewohnbarkeit meiner Geburtsregion haben mich diese historischen Maschinen schon immer fasziniert. Da ich ja jetzt Zeit hatte, meldete ich mich und konnte während ein paar Monaten jeweils einen Tag pro Woche mitarbeiten. Es war gleichzeitig auch eine Möglichkeit, um mich auf der Insel etwas einzubringen und die Leute besser kennenzulernen. Und: Es machte mir Spass, den vielen Touristen alles zu zeigen und zu erklären. Um aber den Erhalt und den korrekten Umgang mit diesen kräftigen Maschinen sicherzustellen, ist eine Ausbildung absolut notwendig (siehe unten). Nach einigem Zögern habe ich mich entschieden, diese neue Herausforderung anzunehmen.»

 

Der Wind bestimmt vieles

Zum Erstaunen von Leendert Pieterse erfordere das Bedienen der Windmühlen sogar ähnliche Fähigkeiten, die er auch als Therapeut benötigt habe. Man brauche sehr viel Erfahrung und ständige Aufmerksamkeit, sonst könne es schnell zu gefährlichen Situationen führen. Leendert Pieterse: «Mit allen Sinnesorganen überwacht man alle Funktionen der Mühle und die Einwirkungen des Windes darauf. Mithilfe des Hebelgesetzes und genialen Umlenkmechanismen sind alle Einstellungen mit fast keinem bis sehr viel Kraftaufwand vorzunehmen. Der Wind bestimmt, was gemacht werden muss. Beispielsweise müssen die Mahlsteine wechselnd eng positioniert werden, um eine gute Mehlqualität zu erhalten. Auch zum Bremsen der Windmühle braucht man sehr viel Feingefühl, da sonst bei zu starker Reibung ein Brand droht.» Der Molenaar trage eine grosse Verantwortung und dürfe sich keine Fehler oder Unachtsamkeit leisten, da die Folgen sehr schnell zu Verletzungen, oder auch zur Zerstörung dieser historischen Monumente führen könnten. 

 

«Wir denken viel an Ruswil»

«Da wir in unserem bisherigen Leben in einem von aussen stark bestimmten engen Zeitrhythmus gelebt haben, geniessen wir im Moment den Luxus, die Gegenwart neu gestalten zu können und die Freiheit zu haben. So können wir ohne einengende Zielvorgaben uns auf unser neues Leben einlassen. Durch diesen radikalen Schritt, alles loszulassen, konfrontiert man sich auch mit sich selbst. Und erhält die Chance, bestehende Verhaltensmuster zu erkennen und sie zu hinterfragen. Wir haben deshalb auch Pläne, wie beispielsweise für unser kleines B & B noch offengelassen, und wollen uns erst einmal in unserem neuen Lebensabschnitt zurechtfinden. Im Moment stehen wir da noch ganz am Anfang und sind völlig ungeübt darin.» 

Das Paar denke noch viel an ihre Zeit in Ruswil zurück und an die vielen Patienten, die ihnen immer wieder ihr Vertrauen schenkten, betonen sie gegenüber dem Anzeiger vom Rottal. Im Laufe der Jahre seien auch viele Kontakte entstanden, die weit über die «normale» Beziehung zwischen Therapeut und Patient hinaus gewachsen und die sehr wertvoll für sie gewesen seien. «Es ist uns auch nicht leicht gefallen, dies alles zurückzulassen. Umso mehr hat es uns gefreut, als diese Interviewanfrage an uns herangetragen wurde. Es bietet uns die Gelegenheit, uns nochmals bei allen zu bedanken und alle von ‹unserer› Insel aus zu grüssen. Wir haben euch nicht vergessen, auch wenn ihr all die versprochenen Mails bis jetzt noch nicht erhalten habt!»

 

Ausbildung zum «vrijwillige Molenaar» (freiwilliger Windmühlenbetreiber)

Laut Leendert Pieterse dauert die ganze Ausbildung in der Regel zweieinhalb bis drei Jahre. «Alle ausgeführten Tätigkeiten werden in einem Logbuch eingetragen. Zwischenprüfungen und die bestandene Schlussprüfung befähigen zum ‹vrijwillige Molenaar›. Während dieser ganzen Zeit darf man nur unter Aufsicht eines geprüften ‹Molenaars› auf den Windmühlen arbeiten. 

Da die Aufgaben der Windmühlen heute mit modernen Maschinen erledigt werden, ist auch der Beruf des professionellen Windmühlenbetreibers fast am Aussterben. Für eine Windmühle, die nicht regelmässig in Bewegung gesetzt wird, droht sehr schnell der Verfall. Es sind jedoch riesige Maschinen, die unheimliche Kräfte entwickeln können, und bei unsachgemässer Inbetriebnahme auch tödliche Gefahren, Zerstörung und Brand mit sich bringen können. Damit das Wissen und die Fähigkeiten für deren Unterhalt und der sichere Umgang mit diesen historischen Monumenten nicht verloren gehen, wurde hier in Holland mithilfe der letzten professionellen «Molenaars» eine entsprechende Schulung aufgebaut. 

Mit dieser Ausbildung erwirbt man die benötigten Kenntnisse, um alle historischen Windmühlen in ganz Holland in Betrieb nehmen zu können. Dies erfordert vielseitiges Wissen in Theorie und Praxis über die verschiedenen Windmühlenarten und deren Aufbau ihrer Holzkonstruktionen und der weiteren Materialien. Fundiertes Wissen über die einwirkenden Kräfte ist wichtig. Das Gewicht der Windmühlenflügel hängt schon mit drei bis vier Tonnen an der Achse, die die Drehkräfte in die Mühle übertragen. Die Mühle muss deshalb richtig in den Wind gestellt werden, und die Flügel müssen windabhängig mit unterschiedlichen Segelpositionen belegt werden. Weiter sind Kenntnisse der Meteorologie nötig. Änderung der Windrichtung und Wetterwechsel müssen frühzeitig erkannt werden, um die Windmühle in eine geeignete Richtung zu drehen oder rechtzeitig stillzulegen, um Beschädigungen oder Zerstörung vorzubeugen. Bei zu viel Wind werden die einwirkenden Kräfte unkontrollierbar. Die Windmühlenflügel können dann nicht mehr gebremst werden. Die Kappe mit den Flügeln könnte dann abgerissen werden und die ganze Windmühle zerstören oder durch die Reibungen der drehenden Holzteile könnte sie in Brand geraten. Die Sicherheit für sich selbst und die Besucher, sowohl in der Mühle als auch rundherum, zu garantieren, ist ein grosses Thema. Kontrolle über die korrekte Funktion, Defekte erkennen und deren Gefahrenpotenzial einzuschätzen sind ebenfalls wichtige Fähigkeiten, die nur in der Praxis erworben werden können. Des Weiteren müssen alle bewegten Holzteile und Achsen immer wieder geschmiert werden, und kleinere Reparaturen ausgeführt werden. Schon bei «kleinen Fehlern» drohen schnell riesige Schäden bei diesen starken Krafteinwirkungen. Jede Mühle hat zudem individuelle Einrichtungen und Eigenheiten, die sich in deren Bedienung wieder anders auswirken. Die Ausbildung umfasst aber auch spezifische Kenntnisse der jeweiligen Ausbildungsmühle, beispielsweise bei Getreidemühlen über Getreidearten, Hygiene und Vieles mehr.» 

 

Artikel teilen

Weitere Artikel zum gleichen Thema

Buttisholz Grosswangen Ruswil

Fussballclubs verabschiedeten Spieler

Fussball 3. Liga Die letzte Runde in der 3. Liga hatte für die Rottaler Fussballclubs wenig sportliche Bedeutung. Im Mittelpunkt standen dafür die Abschiede von Spielern. Mehr 04. Juni 2025
Werthenstein Ruswil

Wunder gibt es immer wieder

Lange Nacht der Kirchen Werthenstein war über Jahrhunderte ein berühmter Wallfahrtsort. In einem Buch sind über 400 Wunder aus diesem Ort niedergeschrieben. Auch aus der heutigen Zeit wird von ... Mehr 27. Mai 2025

Erwin Ottiger

Leiter Redaktion (Redaktor BR)
E-Mail senden

Artikel von Erwin Ottiger

Chinderinsle: Ende August schliesst das Angebot 28. Juli 2021
«Handwerklich fundierte Projekte» 23. Juni 2021
Piazza Verde zum Verkauf ausgeschrieben 09. Juni 2021
«Ohne Planung gibt es keinen Plan» 06. Januar 2021
Neue Verkehrsregeln 30. Dezember 2020
Ja zum Budget mit einem Minus von 941604 Franken 20. Dezember 2020
WEITERE ARTIKEL
Abonnemente Anmeldung

Login

Neue Registrierung für alle User erforderlich
Profitieren Sie ab dem 17. April 2024 vom neuen E-Paper – eine Neuregistrierung ist für alle Nutzer:innen erforderlich!

Hier registrieren.
Haben Sie Ihr Passwort vergessen?
Noch kein Login? Hier registrieren
zum ePaper Zeitung Online lesen ePaper
Bilderstrecke

10 000 Teilnehmende am XXL-Pfingstlager


Previous Next

LESERBILDER

Verena Zurkirchen, Ruswil

Natur pur beim Wohnzentrum Schlossmatte in Ruswil

Natur pur beim Wohnzentrum Schlossmatte in Ruswil | Verena Zurkirchen, Ruswil
Emilie Koller, Grosswangen

Storchennest mit schönem Ausblick

Storchennest mit schönem Ausblick | Emilie Koller, Grosswangen
Josef Lustenberger, Wolhusen

Der Mai-Vollmond wird Mikro-Blumenmond genannt, weil er mit der Blütenpracht des Monats in Verbindung steht.

Der Mai-Vollmond wird Mikro-Blumenmond genannt, weil er mit der Blütenpracht des Monats in Verbindung steht. | Josef Lustenberger, Wolhusen
Laden Sie Ihr eigenes Bild hoch

Folgen Sie uns


Liken Sie uns
auf Facebook


Folgen Sie uns
auf Twitter