
«Die Krönung zu meinem Karriereschluss ist natürlich den Gewinn der Meisterschaft. Das wäre der perfekte Abschluss», sagt die gebürtige Ruswilerin Soraya Schaller. Die Torhüterin hat aber in der Schweiz in ihren jungen Jahren schon alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Sie wurde Meisterin, zwei Mal Cupsiegerin und zwei Mal Supercupsiegerin. Das ist das Palmares mit den Spono Eagles. «Jeder Titel war auf seine Art und Weise schön, jeder Erfolg hatte seine Geschichte.» Unvergesslich ist ihr aber der erste Titel geblieben. «Ich wechselte von meinem Stammverein HC Fides Ruswil nach Nottwil in die U15 Elite Mannschaft, wo ich gleich als Stammtorhüterin den Schweizermeister-Titel feiern durfte. Das war eine spezielle und unvergessliche Saison für mich, nach dem Wechsel vom Landverein zum Zentralschweizer-Aushängeschild.»
Auch international konnte die Ruswilerin Luft schnuppern als frühere Schweizer-Nachwuchs-Nationalmannschaftsspielerin der U16, U18 und U20. «Ich spielte Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft und Weltmeisterschaft, erlebte drei EM selber mit und wurde dort mehrmals zur Bestplayerin gewählt. Zudem schaffte ich als beste Torhüterin des Turnieres zwei Mal den Sprung in das All-Star-Team.» Sie stand 2023 auch im Kader der A-Nationalmannschaft und kam in Rumänien bei einem Vierländerturnier zum Einsatz.
Am Samstag, 26. April (18 Uhr), wird der letzte Spieltag der Finalrunde gespielt. Die Eagles spielen auswärts bei Yellow Winterthur. «Wir wollen die Finalrunde auf Rang eins beenden, damit wir mit der bestmöglichsten Ausgangslage in die Playoffs starten können», sagt die Ruswilerin. Das Team auf Rang eins der Finalrunde geniesst im Halbfinal und Final den Heimvorteil, was doch wichtig ist bei den hohen Zuschauerzahlen im SPZ. «Die Fans können dich in den wichtigen Phasen der Partie beflügeln und zu Höchstleistungen antreiben», weiss Schaller aus eigener Erfahrung.
Dass sie mit ihren erst 23 Jahren bereits den Rücktritt vom Leistungssport gibt, kommt überraschend, denn sie hätte ihre Karriere ja noch vor sich. «Ich bin nun seit zehn Jahren im Leistungssport, habe vieles erlebt und erreicht. Der Zeitpunkt ist nun gekommen, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ich habe gemerkt, dass für mich Aufwand und Ertrag nicht mehr im Gleichgewicht sind.» Schaller, die in Ruswil aufwuchs und als Augenoptikerin in Sursee arbeitet, wird sich in Zukunft anderen Prioritäten widmen. «Es ist Zeit, mich auf andere Lebensbereiche zu konzentrieren. Ich werde diesem Sport aber immer verbunden bleiben, das ist meine Leidenschaft, meine Passion. Der Handball hat mich geprägt, ich habe mich als Mensch weiterentwickelt.» Sie werde, wenn es zeitlich passt, auch die Spiele der SG Ruswil Wolhusen in der Sporthalle Wolfsmatt in Ruswil verfolgen und die SPL1 Spiele der Spono Eagles im SPZ Nottwil. «Ich bleibe ein treuer Fan dieser beiden Vereine, denen ich meine Karriere verdanken kann. Ich habe meine Wurzeln nie vergessen.» Kann sich Schaller auch vorstellen, im Handball etwas zu machen? «Heute und morgen sicher nicht, ich brauche nun etwas Distanz. Was die Zukunft bringt, weiss ich nicht.»