Der Schützenverein Ruswil durfte diesen Anlass bereits zum vierten Mal besuchen. Die Ansprüche sind hoch, wollten doch alle etwa die Resultate der Vorjahre erreichen. Die Wettervorhersage versprach, bei sonnigem, föhnigem und warmem Wetter, das Programm durchführen zu können. Um 12.45 Uhr war die Ablösung mit den Ruswiler Schützen zum Wettkampf bereit. Speziell an diesem Schiessen ist die Feuerlinie im Freien neben dem Schlachtdenkmal. 75 Schützen müssen gleichzeitig das kommandierte Schiessen auf die ungewohnte Distanz von etwa 330 Meter absolvieren. Erschwerend kommt dazu, dass dies ein Seriefeuerprogramm ist. Das heisst, ein Schuss schiessen, dann wird gezeigt, dann drei Schuss schiessen, dann wird wieder gezeigt, und zum Schluss sechs Schuss abgeben, welche dann gezeigt werden. Ohne Probe gleich ab dem ersten Schuss ein Ernstkampf.
Das ungewohnte Schiessen im Freien, keine Sonnenblenden und unregelmässige Windböen, machten es schwierig, einheitlich gute Resultate zu erzielen. So war es nicht verwunderlich, dass die Ruswiler mit dem geschossenen Gruppenresultat von 407 Punkten wohl kaum die allerersten Ränge belegen konnten. Der obligate Spatz als Mittagessen und Pflege der Kameradschaft verkürzte uns die Wartezeit auf das Absenden. Pünktlich um 16 Uhr eröffnete der OK Präsident die traditionelle Morgartengemeinde. Die Festansprache hielt Bundesrat Albert Rösti. Er startete gutgelaunt mit den Worten: «Ich will nicht politisieren, aber wenn wir es hier täten, es käme gut heraus!» Zum Schluss lobte er die grossen Werte, welche Schützen und Schützinnen in unserem Land verkörpern.
Das mit Spannung erwartete Absenden wurde mit der Proklamation des Einzelsiegers gestartet. Zwei von den 1660 Teilnehmern erreichten 50 Punkte, das ist das Maximum, und als Sieger des Morgartenschiessens wurde der neben dem Festgelände wohnende Josef Hotz ausgerufen. Gewinnerin der Ehrengabe wurde Silvia van Leenen aus Gondiswil. Das Ruswiler Gruppenresultat von 407 Punkten reichte für den 15. Rang von 166 teilnehmenden Gruppen. Den Sektionsbecher durfte Jonas Meyer mit 44 Punkten nach Hause nehmen. Zufrieden mit dem Sektionsresultat und um eine schöne Erfahrung reicher, kehrten die Schützen am frühen Abend nach Ruswil zurück.